Sonntag, März 25, 2007

Home sweet home!?

Da ist er also endlich, mein letzter Post.
Ich weiß natürlich, dass er ziemlich spät kommt, denn ich bin ja schließlich schon seit fast sechs Wochen (mein Gott wie die Zeit vergeht…) daheim.
Nichtsdestotrotz will ich jetzt mit England und der im Nachhinein doch auch schönen Zeit abschließen und somit Anne das Feld überlassen.

Meine größte Sorge war ja, dass meine schlimmsten Befürchtungen eintreffen und ich jeden Tag gelangweilt vor dem icq hocke, mit der Hoffnung in einigermaßen abwechslungsreiche Gespräche verwickelt zu werden, während alle anderen hart arbeiteten oder studierten.
Naja, im Endeffekt, so muss ich jetzt schon zugeben, hat sich an der Grundsituation nicht viel geändert. Ich hocke daheim, schmeiße zumindest den halben Haushalt (bin richtig süchtig nach backen) und erledige diverse andere Arbeiten, aber alle anderen… die arbeiten, studieren oder hocken in England.
Mein Gott kotzt mich das an, das könnt ihr mir glauben. Ich würde sogar lieber im Heathlands arbeiten und das heißt ja was… Ich bin sogar schon so weit, dass ich mich fast darauf freue die Küche zu machen. Ich hoffe wirklich, dass es mit nem Ferienjob oder sonst einem Job klappt, denn so langsam fällt mir wirklich die Decke auf den Kopf. Jeden Tag dasselbe… Außerdem bin ich im Moment so ziemlich blank, was ich noch nienieniemals war.
Ist ja klar, als Tochter von einem Bänker. My money is gone:(
Es ist übrigens auch wirklich sehr hilfreich, wenn diverse dahergelaufene Nasen mich immer wieder auf meine sehr aussichtsreiche Situation hinweisen, was sich in etwas so abspielt:
Ich rege mich auf, weil ich bestimmten Mitgliedern meiner Familie immer hinterherräumen darf, was von jenen aber nur mit ″ach komm, du bist doch eh daheim und hast nichts zu tun, bist ja arbeitslos″ kommentiert wird. Das Schlimme ist ja, dass sie Recht haben und ich es deswegen auch relativ gerne tue - Beschäftigungstherapie, aber vom Prinzip her könnte ich solchen Leuten an die Gurgel springen. Außerdem geht es die einen Scheiß an (sorry für die Ausdrucksweise) was ich mache (damit meine ich jetzt nicht meine Eltern).
In England hatte ich wenigstens was zu tun (naja, außer es war einmal eine schlechte Woche), auch wenn die Arbeit schwierig war. Das ist im Vergleich natürlich ein Riesenunterschied…
Ich freue mich eigentlich nur auf das Wochenende, weil ich da auch mal andere Gesichter sehe, weswegen ich deswegen auch gewisse Ansprüche, schließlich erlebe ich ja nicht so viel unter der Woche, habe. Dass andere Leute aber arbeiten müssen und am Wochenende einfach auch nur mal ausspannen wollen, vergesse ich dabei ein wenig - ganz im Sinne von schlafen kann ich auch noch, wenn ich tot bin;)
Waren das Zeiten in England. Teilweise sind wir drei-viermal die Woche ausgegangen.
Das muss natürlich nicht sein, will ich auch gar nicht, bin nämlich eigentlich eher der Couchtyp, der es sich lieber mal vor dem Fernseher gemütlich macht. Aber ab und zu brauch ich schon meine Dosis Alternativ-Rock samt Tanzen.
Obwohl ich das mit dem Tanzen eh stecken kann, da bestimmte Männer ja nicht tanzen^^
Anne, komm zurück, aber sofort!!!
Sound Circus… Elements… und hier? Eisschicht, Discostadl:-) Haha, ne, so weit ist es dann auch nicht.
Damit wären aber schon zwei Punkte geklärt. Ich vermisse das Arbeiten und auf jeden Fall das Weggehn in England – sniff.

Wie siehts aus mit der beruflichen Orientierung? Können wir von was anderem reden?
Dienstag hab ich einen Studienberatungstermin -oho-. Viel Hoffnung habe ich aber eigentlich nicht, dass dabei irgendetwas Sinnvolles rauskommt. Ich hab, so nebenbei, auch so n tollen Interessens-/Berufstest gemacht (hat sogar Geld gekostet). Sind ganz gute Ansätze und Anregungen dabei, aber auch nichts, wo ich jetzt sagen würde ″oh ja, das will ich jetzt machen, das kann ich.″

-Kümmer dich endlich drum!
-Was, du weißt es immer noch nicht?
-Ja, du musst doch wissen was du kannst und später einmal machen willst!
- no comment -

Ich bewundere wirklich die Leute, die sich ihr Hobby zum Beruf gemacht haben.
So ist das nämlich wirklich eine schwierige Entscheidung.
Viele Gedanken und Ideen verwerfe ich nach und nach, weil ich denke nicht gut genug zu sein bzw. für diese Studienrichtungen und Berufe einfach nicht genug Interesse und Talent zu besitzen. Das kann einem wirklich Angst machen. Deswegen drücke ich mich auch ein wenig darum und beruhige mich selbst immer wieder damit, dass es doch noch ein Weilchen hin ist zur endgültigen Entscheidung, schließlich beginnt die Bewerbungsfrist Mitte Mai… Öhm, wie lange bin ich wieder da?
Verdammt, die Zeit geht rasend schnell vorbei...
Naja, scheiß drauf, irgendwas werd ich auf jeden Fall beginnen, sollte es auch so etwas wie BWL sein (obwohl, ich glaube da bin ich zu voreilig;).
Ich bin auf jeden Fall offen für Anregungen und Vorschläge jeder Art^^.
Diese Woche werd ich wahrscheins mal bei Billie in Mannheim vorbeischaun und mich in ein paar Vorlesungen reinhocken. Dürfte glaube ich ganz interessant werden.

Essen. Mein Gott habe ich das Essen vermisst!
Danke Mutter für die Linsen und Spätzle, die du mir anlässlich meiner Rückkehr gekocht hast. Um nichts auf der Welt würde ich mit England tauschen (außer vielleicht für custard creams;). Mich wundert ja, dass ich noch nicht zugenommen hab, muss mich nämlich wirklich zügeln, dass ich nicht den ganzen Tag esse (liegt wohl auch daran, dass ich unterbeschäftigt bin). Obwohl, ich muss sagen auf lamb and mint sauce crisps hätt ich schon Lust (wäh, certainly not!;).

Was geht sonst so? Hmmm, hab mich mit meinem Freund piercen lassen.
Ein wunderschönes Madonnapiercing ziert jetzt meine Oberlippe.
Ich dachte schon Orna (mein Vater) enterbt mich…
Mittlerweile hat er sich aber dran gewöhnt, ist ja auch schließlich meine Wanderwarze ähhhh mein Schönheitsfleckpiercing und nicht seins!
Ansonsten denke ich natürlich öfters an England und die liebe Anne.
DM Nr. 2, wir müssen öfters telefonieren! Meine Eltern dürfen sich auf eine noch teurere Rechnung freuen^^
Und sonst… Ja, keine Ahnung, war natürlich doch ein paar Mal aus und hab auch einige von meinen Ex-Klassenkameraden wieder getroffen, was natürlich auch mal wieder schön war.
War auch auf einem Konzert. Mein erstes Sitzkonzert by the way!
Roger Cicero - oha -, war aber wirklich gut, was ich so gar nicht erwartet hätte (hatte eigentlich gar keine Erwartungen). Er hat König von Deutschland gesungen (ist ja bekanntlich von Rio Reiser) - ″nur gut!″
Achja, Petr hat mich besucht^^ Jaaa, Petr aus Tschechien. War ganz lustig, hat zwei Tage bei mir übernachtet. Meine Eltern und ich haben ihn dann vollgeschüttet mit deutschen Spezialitäten und ihm den deutschen Fasching näher gebracht (man merkt, ist schon etwas her). Da fällt mir noch ein: Sorry Petr für das 2:1 gestern. Ihr wart ja au ganz gut (hehe).
Heute hat uns auch mein Großcousin aus den Vereinigten Statten besucht.
Hab den das letzte Mal vor vllt. 10 Jahren gesehn. Jo, ganz langweilig ist es also doch nicht^^

Ich glaube das wars, es gäbe noch viel zu erzähln, wahrscheins hab ich die Hälfte vergessen (oh ja genau, habe mir das Rauchen fast abgewöhnt).
Machen wirs aber kurz. Ich bereue es nicht heimgekommen zu sein, denn einige erfreuliche Dinge gibt es dann ja doch in Deutschland:)

An DM Nr.2:
Anne, ich versteh dich, auch wenn ich es lieber hätte du kämest jetzt nach Hause.
Ich denke ich würde ähnlich handeln. Genieße die Zeit im fernen England, denn es ist so wie wir alle in GB vermutet haben. Es hat sich nichts groß verändert, was in unsrem Fall nicht gerade von Vorteil ist. Aber irgendwie schaffen wir das schon. Hallo, wir haben das Horrorhaus überlebt (du ja dann auch), da ist der Rest doch ne Kleinigkeit!

K.


P.S.: Ich kannte The Fratellis schon bevor ihr Lied in der ipod-Werbung lief;-P

Ich habe fertig.

Mittwoch, März 21, 2007

Work

So, wird mal wieder Zeit, dass i was poste (hab gewartet, dass Krisi fertig mit ihren Posts ist, jetzt gehört mir der Blog ganz alleine *haha*).
Dann will i mal heute über meine Anfänge als health care assistant schreiben.
Immerhin arbeite i nun unglaubliche drei Monate in dem Care Home „Pinewood Tower Rest Home“. Wir haben unglaubliche 13 Residents.

Der erste Eindruck:
OMG, was ist das!?
Natürlich bin i davon ausgegangen, was wahrscheinlich auch die meisten gedacht haben, dass ich in einem großen Gebäude, das Ähnlichkeit mit einem Krankenhaus hat, arbeiten werde. Immerhin befinden sich in einem Altersheim (zumindest in Deutschland) doch einige Heimbewohner. Falsch gedacht. Unser Haus ist vielleicht groß, aber nicht im entferntesten zu vergleichen mit meinem Altersheim oder geschweige denn mit einem Krankenhaus.
Das erste Gespräch mit meiner Chefin Gene war sehr nett, außer dass sie, wie ganz selbstverständlich nebenbei erwähnte, dass i Schichten haben werde die gerade aus 10 oder 11 Stunden bestehen. Ist ja auch gar nix.
Ein polnisches Mädchen (die wie i jetzt weiß Agnes heißt) zeigte Krisi und mir nach dem Gespräch mit Gene das Heim (achja, Krisi begleitete mich bei meinem ersten Gespräch, seelischer Beistand versteht sich).
Wie soll i meinen ersten Eindruck des Innenlebens schildern?
Versucht auf gemütlich, jedoch nicht gelungen? Alles sehr altmodisch, net zu vergleichen mit den deutschen Standarten. Staff, alles ausländisch, die Hoffung, dass i mit native speakern reden werde, war nun vollkommen zerstört! Bissle hinterweltlerisch? Alt und marode?

Der erste Arbeitstag:
Nun war es endlich soweit. Nach drei Wochen unerträglichem Warten durfte i nun zu meinem ersten Arbeitstag. Er begann für mich um acht Uhr (normalerweise muss man 15 min früher da sein, woher sollte i das wissen?!).
I wurde Agnes zugeteilt, einem polnischen Mädchen, die nun schon über einem Jahr dort arbeitet. Natürlich durfte i nur mitlaufen und mir alles ansehen (was sich die ganze Woche so durchzog). OMG, wie pflegen die?! Normale Betten, keine elektrischen, gut, dass ihnen ihre Gesundheit so viel wert ist! (keine Sorge, i werde net als Quasimodi wiederkommen, denn wie sich herausgestellt hat, sind solche Betten bei den meisten net nötig, da wir sehr mobile Bewohner haben).
Um 10 Uhr hatten wir dann Besprechung mit meiner Chefin, in der i unter anderem nochmals vorgestellt wurde. Mein erster Blick auf den Rota, OMG wie solle i bitte diese Namen lernen: Soumya, Ajita, Linton, Ravindra, Sathsara...?! Ihr wisst wie gut doch mein Namensgedächtnis ist ;) Wie ihr seht hab i sie doch schneller gelernt, als i dachte. Das komische ist, dass du die indischen und Sri Lankischen Namen deutsch ausspricht, kein Plan warum.
Was gibt es noch zu meinem ersten Tag zu sagen… einer vom Team muss in die Küche jeden Tag! What the bloody hell, I can’t cook English food! Ihr wollt net wissen wie Mintsoße riecht, disgusting!
Hatte am Ende dann noch meine Fire Drill Induction. Wenn jemand in einem Raum ist, wo auch das Feuer sich befindet, sollen wir net den Helden spielen und den Bewohner retten!
Ist net unser Job! Das nur dazu.

Am zweiten Arbeitstag:
Natürlich hat sich das Personal darum gestritten mit wem i arbeiten darf! He Ihr, noch net was von bissle Anstand gehört, wie ihr es vielleicht noch net mit bekommen habt, ich sitze neben euch!!!
Hab i mir an diesem Morgen Gedanken drüber gemacht, wie i doch am besten meine Arbeitsstellen wechseln könnte. Hab mir schon ausgemalt wie i kündige und bei der Jobvermittlung sitze.

Nach zwei Monaten:
Ich muss sagen hab mich in einigen Punkten stark geirrt (i weiß es ist sehr selten, dass i mich mal irre, aber ab und zu kommt es auch mal vor).
Zum ersten es ist net so hinterweltlerisch wie i am Anfang dachte. Es gibt so viele Regeln und polices woran du denken musst (meine Güte ordnerweise durfte ich darüber lesen).
Das Personal wird ständig auf Fortbildungen geschickt, um auf dem neusten Stand zu sein. Hab den ersten Teil meines Kurses hinter mir, nur gut!
Man kann es net mit meinem Altersheim vergleichen, da hier das englische System anders aufgebaut ist. Es gibt nämlich drei verschinde Arten von Altersheimen, zum Beispiel das nursing home, in welchem nur die schweren Pflegefälle liegen.
Zum Aussehen, ok, ist net wirklich das hübscheste. Haben aber einen wunderschönen Garten, in dem sich im Sommer alle befinden. Hab jetzt mit die Ehre das Altersheim umzugestalten. Wir haben bissle Geld gesponsert bekommen, das wir investieren können. Da schlägt doch ein GMT-Herz höher ^^
Meine responsibilities werden von Woche zu Woche mehr. Hab jetzt sogar schon mit Verantwortung für eine Bewohnerin. Meine Chefin ermöglicht mir, dass ich möglichst viel Einblicke in die Thematik bekomme. Darf sie unter anderem mit ins Krankenhaus begleiten und diverse Kurse besuchen.


Fazit:

Ich bin doch, anders als erwartet, im allgemeinem sehr zufrieden mir meiner Arbeit.
Mir wird die Chance gegeben, dass ich mir in den paar Monaten viele neue Dinge aneignen und neues lernen kann. Das bezieht sich nicht nur auf die Arbeit, sondern auch auf das Zwischenmenschliche. Meine Kollegen sind alle sehr freundlich und geben mir einen Einblick in andere unterschiedliche Kulturen. Klar, wäre i froh, wenn i bisle weniger arbeiten würde, halb sechs aufzustehen, ist einfach zu früh ^^

Das war’s erst mal, gibt noch einige lustige Geschichten zu erzählen :)

Grüßle Anne


P.S.: Das ist Jim, ein ganz lieber (zumindestens die meiste Zeit ^^)