Donnerstag, Februar 08, 2007

Hi, my name is...


Zum Abschluss meiner Karriere als waitress, ich hatte am Dienstag meine letzte Schicht, dachte ich, es wäre doch ganz nett, noch einmal Revue passieren zu lassen und einige Geschichten zum Besten zu geben.
Eigentlich ist in den drei Monaten so viel passiert, dass ein Post gar nicht ausreicht, aber keine Angst, werde es im Rahmen halten;)

Alsoooo...
In der Küche meines Ex-Hotels befindet sich ein großer Kühlraum, der nur von außen zu öffnen ist. Superwaitress Kristin hat das natürlich nicht gewusst...
Nunja, ich weiß nicht mehr genau warum, aber ich wurde in den Kühlraum geschickt, um irgendetwas zu holen. Ich dachte die Tür bleibt von alleine stehen und schnappt nicht zu -
falsch gedacht. Konnte nicht mehr rechtzeitig reagieren und bamm, die Tür war zu.
Gleichzeitig ging dann noch das Licht aus und die Kühlung hat eingesetzt.
Ich sah die Bilder schon vor mir. Tiefgefroren wie ein Fischstäbchen lag ihre Leiche im Kühlraum, während die Polizei von ganz B´mouth nach ihr suchte (sicher-.-).
Oh mein Gott bin ich in Panik geraten. Hab dann wie blöd auf die Tür eingehämmert und versucht mich à la Bruce Lee aus meiner misslichen Lage zu befreien.
Genau in dem Moment, als ich zum Tritt ausholte, öffnete mir ne andre Bedienung,
die Tür (sie hatte meine Lage erkannt und wollte mir zu Hilfe eilen).
Ich glaube ihr Hand hat ein wenig was abbekommen...lalala.

Die Bedienung, die mir zu Hilfe geeilt ist, Sodenka, spielt die Hauptrolle in der nächsten kleinen Geschichte. Der Lieblingssupervisor aller Bedienungen (das war mehr als sarkastisch gemeint) hatte wieder einmal versucht seinen speziellen englischen Humor an das Volk zu bringen, d.h., dass er mal wieder äußerst boshafte Kommentare von sich gegeben hat.
Sodenka hat glaube ich akustisch nicht verstanden was er gesagt hat und hat deswegen mit what? geantwortet (Could you repeate please?).
Mr. Moody: What is what? I don´t know what!
- Die Engländer legen ja bekanntlich viel Wert auf Höflichkeit.
Was? ist im Deutschen ja auch eher unhöflich. Normalerweise sollte man ja mit wie bitte? antworten... Im Englischen wäre das Wörtchen pardon? angebracht.
Sodenka nahm fälschlicherweise an, dass Mr. Moody tatsächlich das Wörtchen what nicht kennt und hat dann versucht ihm die Bedeutung zu erklären.
Wenn die Situation für Sodenko nicht so unangenehm gewesen wäre, hätte ich mich weggeschmissen vor lachen. Versucht sie nem sarkastischen, bösartigen, alten Engländer die Bedeutung des Wörtchens what beizubringen...
What is what, I don´t know what! wurde danach zu nem richtigen Insider (hihi).

Eigentlich bekommen die Bedienungen im Heathlands nie Trinkgeld (das Geld wird für ne Weihnachtsfeiertombola gesammelt, die jedes Jahr stattfindet).
Anscheinend, so hat man mir gesagt, wird das Trinkgeld an der Rezeption abgegeben und gesammelt. Eine ältere Dame hat während des Breakfastes Claudia (kommt aus der Region Stuttgart) gefragt, wie es denn mit Trinkgeld aussähe und wem sie es geben soll.
Claudia hat ihr dann erzählt, dass die Bedienungen eigentlich nie etwas vom Trinkgeld sehn, wenn es an der Rezeption, wie vorgesehen, abgegeben wird.
Diese Neuigkeit hat sich innerhalb eines Tages im ganzen Hotel rumgesprochen.
Am nächsten Tag, ich hatte glücklicherweise Schicht, kam dann Claudia ganz geheimnistuerisch auf mich zu und weihte mich in ihre Ich-sag-die-Wahrheit-Aktion mit ein und streckte mir ihre Hand, randvoll mit 1-Pfund-Münzen, entgegen.
- Du weißt ja, sags keinem Supervisor, dass wir Trinkgeld bekommen haben!
- Öhm, ok.
Ich war ziemlich baff (meine Taschen haben übelst geklimpert).
Fand die Aktion im Nachhinein natürlich ziemlich lustig.
Oh Mann, ich werd meine alten Leute vermissen:(... sniff

Zum wirklichen Abschluss jetzt noch eine erfreulichere Geschichte (ok, die Trinkgeldgeschichte war auch äußerst erfreulich... für mich zumindest;).
Eines Tages hatte ich mal wieder eine Function.
Kurz zum Ablauf einer Function:
Die Tische werden aufgeteilt und Gruppen zugeordnet.
Eine Gruppe besteht meist aus 3 Bedienungen, die sich um 3-4 Tische kümmern müssen.
An einem Tisch sitzen meist 8-12 Leute.
Die Tische werden innerhalb der Gruppe noch einmal aufgeteilt, d.h., jeder hat einen Tisch, um den er sich besonders kümmern muss.
Bevor das Essen beginnt, muss sich jede Bedienung dem zugeordneten Tisch vorstellen.
- Good evening. My name is Kristin, I´m your waitress. If you have any questions… just ask… Mein Gott, wie ich es gehasst habe. Vor allem, weil einem meist kein Schwein zugehört hat und du richtig schreien musstest, dass überhaupt jemand auf dich aufmerksam wurde. So oft es geht hab ich mich davor gedrückt.
Nach der Vorstellung der eigenen Person muss man dann die Servietten aus den Gläsern (oder wo sie auch immer sind) holen und den Leuten auf den Schoß legen (wird breaking the napkins genannt). Schon geil, vor allem wenn die Gäste jünger sind als man selber, da kommt man sich schon ein wenig doof vor...
Aber zurück zu meiner speziellen Function.
Ich hatte mich diesmal sogar richtig vorgestellt mit Namen und allem drum und dran und
jedes Mal, wenn ich an den Tisch kam, wurde ich mit hello Kristin, thank you Kristin begrüßt. War irgendwie lustig^^
Bei solchen Veranstaltungen finden dann auch oft Reden statt, in denen wir uns dann in die Küche zurückziehen müssen. Wir hatten eigentlich glaube ich an besagtem Abend fast finish, als ein Manager sagte, alle Bedienungen müssen noch einmal raus... Ratlosigkeit?
So mussten wir uns also in einer Reihe aufstellen und warteten gespannt was als nächstes passieren sollte.
Der Redner, hatte sogar ein Mikro, lobte uns für unsere Arbeit und alle Gäste klatschten.
Haha, mit so was hatte ich dann doch ned gerechnet. Wusste gar nicht wo ich hinschauen soll.

Ich wiederhole mich, aber ich werde meine alten Leute vermissen und vllt. sogar auch das Hotel. Die Arbeit war zwar Stress pur, hat aber durch die tollen Kollegen doch irgendwie Spaß gemacht... Heathlands, es war ne schöne Zeit!


Cu K

P.S.: What is what? I don´t know what!
Kristin & Kristin + Mr. S & me (mag beide mittlerweile)

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